Wildtiere erobern zunehmend den Siedlungsraum und zeigen dabei eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit an den Menschen. Aus diesem Grund möchten wir über den Umgang mit und das Verhalten gegenüber den tierischen Besuchern informieren. Viele Wildtiere finden in Städten und Dörfern gute Lebensbedingungen: Sie nutzen unsere Gebäude als Ruheplätze, für die Jungenaufzucht und zur Überwinterung. Die Nähe der Menschen können Sie tolerieren und die Jagd ruht in befriedeten Bezirken, sodass hier keine unmittelbare Gefahr lauert. Jedoch führen die unterschiedlichen Einstellungen und der stetige Wandel in der Gesellschaft zu Mensch-Tier-Konflikten, die wir in Zukunft mit gezielten Maßnahmen vermeiden und dies durch Information und Kommunikation unterstützen möchten.
Abstand halten
Lassen Sie Wildtieren ihren Freiraum. Versuchen Sie nicht, diese zu streicheln, zu fangen oder anzulocken. Bedrängen Sie sie nicht. Stören Sie die Tiere nicht an ihren Brut-, Nist- und Ruheplätzen. Führen Sie Ihren Hund beim Spazieren an der Leine.
Tiere in der Natur belassen
Nehmen Sie Wildtiere, die hilfsbedürftig erscheinen, nicht mit nach Hause. Sowohl das Einfangen als auch der enge Kontakt mit dem Menschen bedeutet großen Stress für ein Wildtier. Die wenigsten Personen verfügen über die nötige Kenntnis und Infrastruktur, um ein Wildtier angemessen zu versorgen. Entsprechend vergrößert sich das Leiden des Tieres. Belassen Sie das Tier an Ort und Stelle, und lassen Sie der Natur ihren Lauf. Kontaktieren Sie bei Arten, die dem Jagdrecht unterliegen die untere Jagdbehörde.
Bitte nicht Füttern!
Bitte füttern Sie Wildtiere nicht. Sie finden zumeist in der Stadt ein Überangebot an Nahrung vor. Durch Fütterung werden Wildtiere unnötig abhängig vom Menschen und verlieren ihre natürliche Scheu, wodurch Konflikte entstehen können. Insbesondere die Fütterung von größeren, wehrhaften Säugetieren wie beispielsweise Wildschweinen, Füchsen und Waschbären, ist problematisch. Die Fütterung von Gartenvögeln ist hingegen weniger konfliktträchtig.
Hände waschen!
Falls Sie Kontakt mit Wildtieren oder deren Hinterlassenschaften hatten, waschen Sie gründlich Ihre Hände und fassen sich vorher möglichst nicht ins Gesicht, um Infektionen zu vermeiden (z.B. Befall mit dem Kleinen Fuchsbandwurm). Entsorgen Sie in Ihrem Garten verendete Wildtiere und Kot von Wildtieren in der Restmülltonne und tragen Sie dabei Handschuhe.
Haustiere sichern
Wenn Sie Haustiere im Garten halten, schützen Sie sie vor Fuchs, Waschbär und Marder, indem Sie die Ställe und Volieren einbruchssicher gestalten. Vermeiden Sie, dass Ihr Hund Wildtiere jagt oder aufstöbert. Entwurmen Sie Ihren Hund regelmäßig, um eine Übertragung des Fuchsbandwurms auf den Menschen zu verhindern.
Lebensraum gestalten
Wenn Sie Wildtiere in Ihrem Garten fördern möchten, gestalten Sie diesen naturnah. Pflanzen Sie Hecken aus heimischen Gehölzen, legen Sie Ast- und Laubhaufen an, bauen Sie Trockenmauern, und installieren Sie kleine Gewässer wie Vogeltränken oder Gartenteiche, schaffen Sie sandige, trockene Bereiche. Lassen Sie verblühte Stauden über den Winter stehen. Dann wird sich schnell eine Vielzahl Insekten- und Vogelarten in Ihrem Garten einstellen, aber auch Säugetiere wie Igel und Spitzmäuse werden dort Einzug halten. Um unliebsame Besucher wie Füchse und Waschbären fernzuhalten, reduzieren Sie bitte Nahrungs-, Deckungs- sowie Aufzuchtmöglichkeiten.