ALLES HAT SEINE ZEIT. AUCH DIE HAUPTBERUFLICHE TÄTIGKEIT

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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am 31. Januar endet meine dritte Amtszeit. Nach 24 Jahren, in denen ich Ihr Bürgermeister sein durfte, beginnt ein neuer Lebensabschnitt.

Dankbar bin ich für Ihr Vertrauen, welches Sie mir bei der ersten Wahl im November 1998 und den Wiederwahlen 2006 und 2014 entgegengebracht haben.

Die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte haben weltweit spürbare Veränderungen mit sich gebracht. Besonders die europäische Entwicklung und die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben unser Lebensumfeld geprägt. Letztlich bedrohen Pandemie und der Ukraine-Krieg den sozialen Frieden des Gemeinwesens.

Für unsere Gemeinde Rheinmünster gab es gute Jahre, in denen es stetig – zeitweise fast unglaublich steil – nach oben ging. Wir mussten aber einige Zeitspannen überbrücken, die mit erheblichen Herausforderungen, mit hohen Hürden verbunden waren.

Diese Zeiträume haben Rat und Verwaltung genutzt, um sich auf wichtige Vorhaben zu verständigen, diese gründlich vorzubereiten. Beispielsweise, um die Bereitstellung benötigter Mittel zu gewährleisten. In nachfolgenden, geeigneten Zeitabschnitten war es dann möglich, gemeinsame Planungen umzusetzen.

Ein besonderes Augenmerk galt in erster Linie den Kindertagesstätten und Schulen. Für Erziehungsberechtigte und deren Nachwuchs müssen gute Rahmenbedingungen vorhanden sein. Die vier gut ausgestatteten gemeindlichen Kitas, zwei moderne Grundschulen und eine regional ausgerichtete Realschule bieten hierfür eine verlässliche Grundlage.

Ein genauso wichtiges Anliegen war, dass hilfebedürftige Menschen im dörflichen Umfeld ein angemessenes teil- und vollstationäres Pflege- und Betreuungsangebot finden. Zwei neue Einrichtungen decken den örtlichen und überörtlichen Bedarf. Niemand muss im Falle der Pflegebedürftigkeit in eine vollkommen fremde Umgebung wechseln.

Mit Entschlossenheit wurde die erfolgreiche Ansiedlung bzw. die Vergrößerung von Lebensmittelmärkten vorangetrieben. Für den täglichen Einkauf und die Versorgung mit Lebensmitteln entstanden so kurze Wege.

Zufrieden können wir mit der gewerblichen Entwicklung sein. Durch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben und Dienstleistern unterschiedlichster Größe und Ausrichtung hat sich die Anzahl von Arbeitsplätzen weit mehr als verdoppelt. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich im Baden-Airpark und im Chemiepark Rheinmünster.

Erfolgreiche Unternehmen waren und sind Grundlage für nachhaltige Finanzen. Nur damit lässt sich die vorhandene Infrastruktur der Gemeinde dauerhaft sichern, auf den neuesten Stand der Technik bringen und neue gemeindliche Angebote schaffen.

Froh sein dürfen wir über das ausgeprägte Vereinsleben. Vor allem dafür, dass sich – nach wie vor – viele Menschen in Rheinmünster unentgeltlich selbst in die Pflicht nehmen und Freude am Ehrenamt in einer vielschichtig gewordenen Gesellschaft haben. Ob als Jugendbetreuer, Ausbilder, Vorstandsmitglied, bei der kirchlichen Arbeit oder in sonstiger Weise. Sie alle haben eine besondere Anerkennung verdient.

Wenn es gelungen ist, richtige Anreize zur passenden Zeit gegeben zu haben, blicke ich gerne zurück und mit Zuversicht nach vorne.

Vieles konnte umgesetzt werden, weil es befürwortet wurde, weil Ideen entwickelt wurden. Weil viele Bürgerinnen und Bürger daran mitgewirkt, sich zu Wort gemeldet und Vorstellungen mitgetragen haben.

Erfolge beruhen erfahrungsgemäß auf übereinstimmenden Überzeugungen und gemeinsamen Anstrengungen. Auf dem Zusammenwirken von Gemeinderat und -verwaltung, beteiligten Einwohnern, Vereinsmitgliedern, Kirchenvertretern, Glaubensgemeinschaften, Unternehmen und Betrieben.

Was bewegt die Menschen in Rheinmünster – dies zu erfahren, daran war mir stets gelegen. Hilfreich war der große Zuspruch, den meine Familie, insbesondere meine Ehefrau Sabine und ich bei den Besuchen vieler Veranstaltungen entgegennehmen durfte. Hierfür ein ganz besonderes Dankeschön.

Danken möchte ich auch den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Rheinmünster und dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Sie stehen für Sicherheit, Unterstützung und Hilfeleistung in bedrohlichen Lagen.

Verbindlichen Dank den Damen und Herren des Gemeinderates. Die Fähigkeit zur sachlichen Auseinandersetzung hat oftmals dazu beigetragen, den vorhandenen Gestaltungsrahmen auszuschöpfen.

Zu Dankbarkeit verpflichtet bin ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, des Zweckverbandes „Gewerbepark mit Regionalflughafen Söllingen“, insbesondere meinem Sekretariat, den ehemaligen und jetzigen Amtsleitern, auf die ich mich, auch in privater Hinsicht, verlassen konnte. Danke für das gute Miteinander.

Unter dem Strich darf ich festhalten: es lohnt sich, für Rheinmünster zu arbeiten – über den Tellerrand des Verwaltens hinaus zu blicken, Möglichkeiten rechtzeitig zu erkennen und sich bietende Gelegenheiten zeitnah zu nutzen.

Der Gestaltungsrahmen in drei Amtszeiten war vielfältig. Der Eintritt in den Ruhestand ist deshalb auch mit einem Stück Wehmut verbunden.

Es geht eine hauptberufliche Tätigkeit zu Ende, welche ich überaus ernst genommen habe, die mir Freude bereitet hat und gleichzeitig Pflicht war, und die unser Familienleben über viele Jahre bestimmt hat.

Mich an dieser Stelle bei meiner Ehefrau Sabine, unseren Töchtern Julia und Theresa zu bedanken, das ist mir eine Herzensangelegenheit. Vieles, was sich mit dem Amt des Bürgermeisters von Rheinmünster für unsere Familie verbunden hatte und gemeinsam geschultert wurde, ist alles andere als selbstverständlich gewesen. Der Dank gilt deshalb auch meinen Eltern, den verstorbenen Schwiegereltern, den Verwandten und Freunden, deren Verständnis und Unterstützung nahezu grenzenlos war.

Mit Zuversicht kann ich nun einen neuen Lebensabschnitt ansteuern. Auch deshalb, weil ich darauf vertrauen darf, dass die Gemeindeverwaltung unter neuer Leitung und die Mitglieder des Gemeinderates die bevorstehenden Aufgaben mit Sachverstand, Fleiß und Gestaltungswillen voranbringen. Dafür wünsche ich den Entscheidungsträgern eine glückliche Hand.

Für Sie alle hoffe ich auf Gesundheit und Glück – und dass Rheinmünster sich mit den Ortsteilen Greffern, Schwarzach mit Hildmannsfeld, Söllingen, Stollhofen und dem Baden-Airpark auch weiterhin gut entwickelt.

Gemeinsam lässt sich vieles bewegen! Dies ist die schlichte Zusammenfassung, mit der ich mich mit den allerbesten Wünschen für alle Einwohnerinnen und Einwohner zum Monatsende als Ihr Bürgermeister verabschiede.

Ihr
Helmut Pautler