Lieber Bürger von Rheinmünster,
aufgrund der aktuellen Entwicklung der Pandemiesituation und der damit verbundenen Einstufung in die Warnstufe haben wir uns nach reiflichen Überlegungen entschieden, die Veranstaltung abzusagen.
Es ist uns leider nur sehr schwer möglich die Vorgaben, die auch im Freien gelten, vollumfänglich einzuhalten.
Wir werden die Kränze im Rahmen einer stillen Kranzniederlegung anbringen.
Da wir die Kranzniederlegung im Stillen abhalten, dürfen wir Sie aber trotzdem ermutigen, den Opfern von Krieg, Gewalt und Terror zu gedenken.
Wir möchten Ihnen einen Teil der Gedenkansprache zum Gedenken weiterreichen.
Vorab möchten wir uns aber auch bei den freiwilligen Bürgern bedanken, die sich um die Pflege der Kriegsgräber in unseren Ortsteilen kümmern.
Ansprache zum Volkstrauertag:
“Wir haben gelernt wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen. Aber wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu Leben.“ (Zitat Martin Luther King)
Warum gibt es einen stillen Feiertag wie den Volkstrauertag? Sehr oft wird er mit den beiden Weltkriegen assoziiert, dem damit verbundenen Leid und dem Verlust vieler, geliebter Menschen. Frauen trauern um ihre Männer, Mütter um die Söhne, Kinder um die Väter und Freunde um Freunde.
Der Volkstrauertag gilt neben dem Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt als Sinnbild der Mahnung. Der Mahnung an Frieden und Versöhnung. Aber auch aktuelle Taten, die von Krieg, Gewalt und Terrorismus geprägt sind, bringen immer wieder Opfer mit sich. Dies gilt ebenfalls für alle Opfer aus den Reihen der Rettungskräfte wie Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk, die im Einsatz zur Rettung von Menschenleben ihr eigenes Leben dafür gelassen haben.
Zurück bleiben dann immer Menschen, die um einen geliebten Menschen trauern müssen. All dieser Opfer soll am heutigen Tage gedacht werden.
Dieser Tag sollte gerade auch für die jüngeren Generationen, die das Glück haben in Frieden zu leben und noch nie mit Krieg oder Terrorherrschaft konfrontiert wurden, ein Tag der Erinnerung sein. Die Erinnerung gehört nämlich zu unserer Identität. Mit dem Gedenken an diesem Tag, setzen wir uns auch mit unserer Geschichte auseinander. Einer Geschichte, die sich nie mehr wiederholen darf und am heutigen Tag ins Bewusstsein rücken sollte.
Die Kriegsgräber, an denen am heutigen Tag Kränze niedergelegt werden, haben ein Mahnfunktion an die jetzigen und zukünftigen Generationen.
Der Volkswohlbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat einen Leitspruch der Mahnung erarbeitet, den ich zum Abschluss gerne zitieren möchte:
“Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden. Nur Versöhnung kann jetzt und künftig Krieg und Gewalt verhindern.“
Christoph Kohler, Ortsvorsteher