Schulsozialarbeit ab neuem Schuljahr – Realschule Rheinmünster beginnt mit Halbtagsstelle

Veröffentlicht am

Mit dem Thema „Schulsozialarbeit“ haben sich die Mitglieder des Gemeinderates und die Gemeindeverwaltung bereits vor mehreren Monaten befasst. Im Frühjahr wurde die diesbezügliche personelle Ausstattung der Schulen in Rheinmünster mehrfach erörtert; unter anderem mit Schulleitungen, Elternvertretern, gemeindlichen Hauptamt und der Kämmerei. Schließlich mussten die Mitglieder des gemeindlichen Hauptorgans auch die Personalkosten, welche den Gemeindehaushalt belasten, besprechen. Dabei gab es zu bedenken, dass die Realschule Rheinmünster auch von sehr vielen auswärtigen Schülerinnen und Schülern besucht wird.

Noch vor der Sommerpause im vergangenen Juli hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, zunächst eine Halbtagsstelle für die Realschule einzurichten und dort mit der Schulsozialarbeit zu beginnen. Die Gemeindeverwaltung regte an, die zusätzliche personelle Ausstattung mit einem sogenannten Dienstleister zu stemmen. Das heißt, dass ein Träger der freien Wohlfahrtspflege eine Schulsozialarbeiterin beziehungsweise einen Schulsozialarbeiter entsendet, die Kosten hierfür über den Gemeindehaushalt abgerechnet werden. Zudem sind von der Verwaltung die möglichen Zuschüsse des Landes und des Landkreises rechtzeitig zu beantragen.

Im Zuge der Haushaltsberatungen für das kommende Jahr hat sich der Gemeinderat nochmals mit der Angelegenheit beschäftigt. Im Entwurf des Stellenplans wurden nun die formellen Voraussetzungen für das bereits seit Monaten beschlossene Vorgehen geschaffen. Die neu eingerichtete Halbtagsstelle kann, nach Beschlussfassung des Haushaltes einschließlich Stellenplan 2019 durch den Gemeinderat und Genehmigung durch die Rechtsaufsichtsbehörde, besetzt werden. Im Gemeinderat wurde auch eine Beteiligung der Nachbargemeinde bzw. –stadt angesprochen, die einen Großteil ihrer Schüler in die Realschule schickt, um dort die Mittlere Reife oder neuerdings auch den Hauptschulabschluss zu erwerben. Im Hinblick auf die sehr gute Schulausstattung und die damit verbundenen Aufwendungen, welche vollständig von der Gemeinde Rheinmünster getragen werden, beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, eine Beteiligungsanfrage an die gemeindliche Nachbarschaft zu richten.

Beginnen wird die Schulsozialarbeit zunächst an der Realschule. An den beiden Grundschulen in den Ortsteilen Greffern und Söllingen wollen Gemeinderat und Verwaltung die Entwicklung aufmerksam beobachten. Mit der Hausaufgabenbetreuung und dem Angebot eines gemeinsamen Mittagessens hält die Gemeinde an ihren beiden Grundschulstandorten ein gut nachgefragtes Angebot vor. Darüber hinaus unterhält die Gemeinde Rheinmünster einen Jugendtreff und ein Jugendbüro, welches vor allem die schulfreien Nachmittage abdeckt. Zusätzlich gibt es die Ferienbetreuung und ein großzügiges, abwechslungsreiches Ferienprogramm.

Die Schulsozialarbeit an der Realschule wird als Bindeglied zwischen Schulbesuch und der offenen Sozialarbeit des gemeindlichen Jugendbüros gesehen. Die Sozialarbeit am Realschulstandort soll Einzelfallhilfe und Beratung abdecken. Vorgesehen sind unter anderem sozialpädagogische Gruppenangebote, Arbeit mit einzelnen Schulklassen und Projektvorhaben. Darüber hinaus soll in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Eltern ein am Bedarf ausgerichteter, konzeptioneller und präventiver Ansatz im Mittelpunkt stehen. Ziel ist es, inner– und außerhalb der Schule umfassende netzwerkorientierte Arbeit zu leisten.

Als Kostenträgerin wird die Gemeinde Rheinmünster darauf achten, dass sich die Schulsozialarbeit mit den Angeboten anderer Nachbarkommunen, die vergleichbare Angebote vorhalten, verknüpfen lässt.

In den kommenden Monaten werden nun die entsprechenden Vorgespräche mit unterschiedlichen Dienstleistern geführt. Deren Konzepte werden im Gemeinderat vorgestellt. Das gemeindliche Hauptorgan wird nach Möglichkeit aus mehreren Angeboten auswählen, so dass zum kommenden Schuljahr zunächst an der Realschule Rheinmünster ein Schulsozialarbeiter/eine Schulsozialarbeiterin beschäftigt werden kann.