Neue Mobilfunkanlage im Ortsteil Greffern – Weltkriegsmunition und Corona verzögern Funkmast

Veröffentlicht am

Mit dem Rückbau der Mobilfunkanlage am ehemaligen Betriebsgebäude des Kieswerks im Ortsteil Greffern hatten sich die Bedingungen für den „Handy-Empfang“ im einwohnerstärksten Ortsteil der Gemeinde Rheinmünster deutlich verschlechtert. Ein ursprünglich vereinbarter Ersatzstandort am südwestlichen Ende des Yachthafens wurde vom damaligen Netzbetreiber nicht in Anspruch genommen. Dessen Ziel war es, aus Kostengründen eine Mobilfunkantenne auf das Dach einer gemeindlichen Liegenschaft in unmittelbarer Nähe von Grundschule und Kindertagesstätte zu errichten. Dieses Ansinnen haben sowohl Gemeindeverwaltung, als auch Gemeinderat entschieden abgelehnt.

Gemeinsam mit einem anderen Telekommunikationsunternehmen wurde nun ein neuer Standort im Bereich der Betriebszentrale des Polders Söllingen / Greffern ausgewählt. Nach den technischen Untersuchungen soll der gesamte Ortsteil funktechnisch abgedeckt werden. Die Baugenehmigung zur Errichtung der Anlage wurde im Juli des vergangenen Jahres erteilt. Die Verträge zur Nutzung des gemeindeeigenen Grundstückes wurde bereits vor über einem Jahr abgeschlossen und von der Gemeindeverwaltung unterschrieben.
Ursprünglich war die Inbetriebnahme, das heißt die Errichtung eines Funkmastes und die Installation der Technik, bereits für das Jahr 2019 vorgesehen.

Von dem Unternehmen „Deutsche Funkturm“ wurde auf Anfrage mitgeteilt, dass sich die Arbeiten verzögern. Grund dafür war die begründete Annahme, dass sich im Umfeld bzw. auf dem Baugrundstück selbst noch Reste von Munition bzw. Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg befinden. Diese Vermutung war auch deshalb begründet, weil beim Rückbau einer ehemaligen Asybewerber-Unterkunft (Metallcontainer) im dortigen Erdreich zwei nicht detonierte Granaten aus der Zeit vor 1945 entdeckt und entschärft werden mussten. Damals war der „Kampfmittel-Räumdienst“ gefordert.
Zu einer weiteren Zeitverzögerung kam es aufgrund der „Corona-Pandemie“. Die nachfolgenden Prozesse waren nicht mehr im üblichen Zeitablauf unterzubringen.

Mit der Errichtung der Funkanlage soll in den nächsten Wochen begonnen werden. Die Fertigstellung der Infrastruktur soll, laut Auskunft des Unternehmens, bis zum 30. September erfolgen. Die Inbetriebnahme durch die Telekom wird erfahrungsgemäß bis Ende des Jahres erfolgen, so zumindest die Planung. Der Standort wird gleichzeitig auch vom Telekommunikationsunternehmen Vodafone genutzt.